bike-zeit Kultur und Natur

Fürst-Pückler-Schloss Bad Muskau

Von Zittau im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechei bis an die Ostseeküste führte uns diese Reise entlang der deutsch-polnischen Grenze durch eine Naturlandschaft von friedlicher und historischer  Schönheit. Die alten Kultur- und Handelsstädte Zittau und Görlitz; der fantastische Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau ist ebenso eine Attraktion wie die pulsierende Universitätsstadt Frankfurt/Oder. Im zweiten Teil durchquert man den sog. Oderbruch - eine Naturlandschaft, die in Mitteleuropa ihresgleichen sucht  - und am Ostseestrand könnt ihr den feinsten Sand zwischen Euren Zehen rieseln lassen. Für uns ein tolles Erlebnis! Wir hatten neben dem Radfahren auch noch viel Spaß an den kulturellen Begegnungen und interessantem Austausch mit Land und Leuten und haben die langen Abschnitte in einsamer Natur wirklich genossen. Eine Reise zum liebhaben.

1. Tag  Zittau - Rothenburg/Lausitz, ca. 90 km

Wir beginnen den Vormittag mit einem kleinen Spaziergang durch die Zittauer Innenstadt. Die prächtig renovierte Altstadt mit perfekt restaurierten historischen Gassen und schönen Handelshäusern, die noch von der Blütezeit dieser Region erzählen, sind ein toller Auftakt. Anschließend geht es direkt in der Innenstadt auf den Weg entlang der Neisse, die hier noch eher ein Bach als ein Fluß ist. Auf halber Strecke besichtigen wir auch das Kloster Marienstern, erreichen gegen Mittag die historische Altstadt von Görlitz und......

2. Tag

.....tauchen ein in das Gebiet um die Lausitzer Neisse. Die Strecke führt immer eng am Fluß entlang; immer wieder gibt es die Möglichkeit für einen Abstecher nach Polen und wir überqueren ab und an die Brücken in das Nachbarland. Das kommt einem ja heute so selbstverständlich vor ......aber historisch hat es das ja bisher in dieser Form noch nie gegeben. Wir geniessen diese Freiheit. Am Nachmittag erreichen wir Bad Muskau mit seinem Weltkulturerbe, dem historischen Fürst-Pückler-Park. Der Park ist wirklich fantastisch schön und jetzt im Frühsommer ein echtes landschaftarchitektonisches Juwel. Wir relaxen auf den überall im Park verteilten Liegestühlen - Kaffee und Kuchen.......Ein Genuss für alle Sinne.

3 . Tag Bad Muskau - Frankfurt a.d. Oder

Wir verlassen Bad Muskau und kommen heute super gut ins Rollen. In der alten Tuchmacherstadt Forst i.d. Lausitz schauen wir uns das ganz interessante Textilmuseum an, ein Zeugnis von den damaligen Bedingungen der Industriealisierung. In Guben lockt das Plastilinmuseum des Gunter von Hagen; aber leider heute geschlossen. Also entwicklen wir den Tag zur Königsetappe dieser Reise. Das barocke, frisch renovierte Kloster Neuzelle und Eisenhüttenstadt, dessen sozialistisches Planmuster heute schon unter Denkmalschutz steht, besichtigen wir ohne abzusteigen. Unser Ziel Frankfurt an der Oder ist eine pulsierende Metropole im Zentrum Europas mit Relikten aus sozialistischen Zeiten, aber auch einer sehr quirligen Restaurant, Kneipen und Studentenszene, die wir nach gut 120 km erreichen. .

 

4. Tag Frankfurt a.d. Oder - Schwedt, ca. 112 km

Nun geht es tief hinein in das Oderbruch, wie es richtig heißt. Keineswegs gibt es hier eine tektonische Bruchkante, wie der Name annehmen lässt. Die Bezeichung "Bruch" kommt vom alten Wort "bruoch", was so viel heißt wie Moor oder Sumpf. Heutzutage ist das Oderbruch natürlich trockengelegt und entwässert. Nach wie vor ist es aber ein tolles Schauspiel der Natur, wie jetzt in den sumpfigen Oderauen für Tiere und Pflanzen ein Paradies entstanden ist.

Wir fahren geführt von ruhigen, nahezu autofreien Wegen am oder in der Nähe des Wassers, beobachten auch heute viele seltene Vogelarten, schauen Kranichen und Störchen beim Brüten zu, hören das musikalische Zwitschern der Singvögel, Fischreiher sind auf der Jagd....der heutige Tag ist voller Sinneseindrücke in der Natur. 

Das Gelände ist flach, wir können konstant radeln und erreichen am Nachmittag am nördlichen Ende des Oderbruchs die Stadt Schwedt.

5. Tag Schwedt-Uckermark , ca 110 km

Wir folgen zunächst weiter dem Oder-Neisse-Radweg; verabschieden uns aber nach einigen Kilometern von der Oder und verlegen unsere Route weiter nach Westen mit dem Ziel Uckermark.

Raus aus der Stadt - zurück in die Landschaft! Wir kehren zurück nach Deutschland und radwandern durch das blühende Hügelland - immer sanft auf und ab. Keine  Steigungen, aber alle halbe Stunde ein neuer Horizont zum Geniessen. Übernachten mitten in der Natur!

6. Tag Uckermark - Anklam - Usedom, ca. 110 km

Auf kleinen und kleinsten Sandwegen fahren wir durch die Überschwemmungsgebiete des Stettiner Haffs. Nach einem Dammbruch hat man das überflutete Gebiet einfach der Natur überlassen. Längst haben sich die Meersvögel, Enten, Fischreiher, Kormorane, Seeschwalben und zahlreiche Entenfamilien den neuen Lebensraum erobert. Mit unseren "stillen" Rädern geht es auf direktem Weg hindurch. Vorsicht! Entenfamilien haben Vorfahrt. Am Nachmittag erreichen wir die Region um die alte Handelsstadt Anklam....

 

und finden bei bestem Wetter noch die Kraft über Wolgast auf die Insel Usedom zu fahren. Die Ostsee erwartet uns mit ihren feinsten Sandstränden. Es ist ein tolles Gefühl von der Natur für die lange Reise noch so belohnt zu werden.Wir lassen das Rad stehen und relaxen am Strand. Am nächsten Tag eine Ruhepause auf der Insel. Wir durchströmern die sehenswerten aber auch schon in der Frühsaison ziemlich überfüllten Seebäder Ahlbeck und Heringsdorf und genehmigen uns am "Ruhetag" noch eine kleine Ausfahrt am Küstenweg in Richtung Norden. Am nächsten Tag noch ein Extratag am Meer - eine super relaxte und naturverbundene Reise mit vielen kleinen und großen Sehenwürdigkeiten.

 

 

Druckversion | Sitemap
© bike-zeit/Stefan Eblenkamp